Umstieg von Windows nach Linux Mint (4/x)
Nachdem Linux Mint jetzt installiert ist, stellt sich die Frage, was muss alles umgezogen werden und in welcher Reihenfolge.
Ganz klar: Ohne Passwörter geht gar nix. Also: Keepass (ein Passworttresor).
Aber zuerst sollte ich mir mal “Erste Schritte” anschauen. Das Fenster wird von Linux Mint direkt nach dem Systemstart angezeigt.
Schreibtischfarben
Hier kann sich jeder austoben, wie er will 🙂
Systemschnappschüsse
Ähnlich wie in Windows, dienen Schnappschüsse dazu, das System wiederherzustellen, falls es Probleme gibt oder die Festplatte ein Problem hat. Schnappschüsse dienen nicht dazu, Daten zu sichern. Da ich nicht vorhabe jeden Abend das System herunterzufahren, habe ich mich dazu entschieden die Schnappschüsse täglich auszuführen und nicht nach dem Systemstart. Ein Problem habe ich allerdings noch: Wenn die Schnappschüsse auf der eingebauten Platte gespeichert werden und diese einen Defekt hat, komme ich nicht an die Schnappschüsse ran. Um dieses Problem muss ich mich später noch kümmern.
Treiberverwaltung
Bei mir war alles aktuell und es mußten keine weiteren Treiber installiert werden.
Aktualisierungsverwaltung
Die Aktualisierungsverwaltung von Linux Mint fragt nach einem Wechsel des Spiegelservers? Hä? Hintergrund: Es gibt einen zentralen Server der alle Linux-Pakete und Updates bereitstellt. Ein sogenannter Spiegelserver (Mirror) ist eine exakte Kopie des zentralen Servers. Diese Spiegelserver sind über die ganze Welt verteilt und synchronisieren regelmäßig die Daten vom Hauptserver. Damit will man die Last verteilen. Es macht also Sinn, einen Spiegelserver aus dem eigen Land zu benutzen.
Ich muss aber 2 Server auswählen. Einer wird als Haupt (xia) bezeichnet und einer als Basis (noble). Was hat das zu bedeuten?
Kurz gesagt:
- „xia“ sind die Linux Mint eigenen Paketquellen (für Version 22.1).
- „noble“ sind die Ubuntu 24.04 Paketquellen, also die Basis, auf der Linux Mint aufbaut.
In der Aktualisierungsverwaltung werden beide Quellen parallel genutzt: Linux Mint-spezifische Pakete kommen aus „xia“, während viele andere Standardpakete und Sicherheitsupdates aus „noble“ stammen.
Ich habe mich bei xia für Net Cologne entschieden und bei noble für Esslingen, ist aber reine Gefühlssache.
Nachdem ich die Spiegelsever eingestellt habe, will Linux Mint diverse Aktualisierungen vornehmen. Ohha, das sind ganz schön viele… Und Linux will nach der Aktualisierung auch neu gebootet werden aber wie geht dass?
Genau wie bei Windows kann man mit dem Icon unten Links in der Taskleiste (bei Linux Mint Panel genannt) das Startmenü öffnen. Dort befinden sich unten links 3 ziemlich gleich aussehende Icons: Bildschirm sperren, Abmelden und Herunterfahren (von oben nach unten). Unter “Herunterfahren” verbergen sich wiederum 4 Unterpunkte: Abbrechen, Bereitschaft, Neu starten und Herunterfahren. “Bereitschaft” dürfte dem entsprechen, was bei Windows “Energie sparen” genannt wird.
Systemeinstellungen
Hier gibt es 24 Icons – von Aktionen über Datum & Zeit bis Startprogramme. Jede Menge Einstellmöglichkeiten. Das muss ich mir dann Stück für Stück erarbeiten.
Mein erster Eindruck: Manche Sachen funktionieren etwas anders als in Windows aber wenn man sich ersteinmal daran gewöhnt hat, ist es eigentlich gar nicht so schlecht. Oder, um es zu präzisieren: Für mich macht Linux Mint einen durchdachteren Eindruck als Windows.
Zwei kleine Beispiele: Es gibt sogenannte Applets, kleine Programm, die man auf dem Panel anzeigen kann. Über die Systemeinstellungen bekommt man eine Übersicht aller Applets. Um ein Applet auf dem Panel anzuzeigen, hätte ich vermutet, dass das entweder mit einem Doppelklick oder mit der rechten Maustaste funktioniert. Bei Linux Mint gibt es eine Buttonreihe die das zentral übernimt. Hinzufügen, Entfernen, Deinstallieren, zurücksetzen und Info. Das macht alles irgendwie Sinn und der Clou des Ganzen: Es gibt bei der Anzeige noch einen Button “Einstellungen” mit dem ich das Applet konfigurieren kann. Das macht richtig Spass 🙂
Das andere Beispiel: Das Icon “Leiste”. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. Klicken wir es also einfach mal an. OH, jetzt wird die Statusleiste eingefärbt. Das System unterstützt mich und zeigt mir an, was ich da gerade konfiguriere. Microsoft hätte das wahrscheinlich mit KI gelöst…
Anwendungsverwaltung
Die Anwendungsverwaltung ist die zentrale Anlaufstelle wenn es darum geht Programme zu installieren und stellt rund 60.000 Programme zur Verfügung, ist also mit dem Google-Playstore vergleichbar. Die Anwendungsverwaltung dient auch dazu, alle Programme auf dem neuesten Stand zu halten, ähnlich wie Windows-Update.
Firewall
Die Firewall sollte man mit dem Profil “Zuhause” aktivieren. Mehr gibt es dazu momentan eigentlich nicht zu sagen.
Wenn man mit sogenannten P2P-Anwendungen arbeitet oder tiefer in Linux einsteigt, sollte man sich jedoch auch mit der Firewall näher vertraut machen.
Stand jetzt reicht die Aktivierung mit dem Profil “Zuhause”.
Ufz, das war jetzt ganz schön viel Stoff auf einmal aber auch hochinteressant. Morgen geht es dann mit der Installation von Programmen weiter.
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