Linux Mint – Benutzerverwaltung (Nachtrag)

Nachdem sich herausgestellt hat, dass mein erster Beitrag zum Thema Linux Mint und Benutzerverwaltung nicht ganz korrekt ist bzw. es ein paar Unklarheiten gibt, lege ich jetzt nochmal nach und hoffe, dass es dann etwas klarer ist.

sudo

Der Befehl “sudo” steht für SuperUser DO. Mit anderen Worten: Wenn man im Terminal den Befehl “sudo” voranstellt wird man aufgefordert sein Passwort einzugeben und der eingegebene Befehl wird einmalig mit besonderen Rechten ausgeführt. Genauer gesagt wird der Befehl mit den Rechten des Benutzers „root“ ausgeführt – also mit vollen Systemrechten. Da der User mit dem ich arbeite nicht in der Gruppe “sudo” ist, darf ich im Terminal den Befehl “sudo” nicht ausführen. Ich muss mich also abmelden und als Super-User wieder anmelden. Dann kann ich meinen Standarduser in die Gruppe “sudo” aufnehmen und mich wieder als Standard-User anmelden. Bleibt noch die externe Festplatte wieder einzuhängen und alle benötigten Programme neu zu starten. Ganz schön viel Aufwand aber: Halt! Man kann doch wie in Windows einfach den Benutzer wechseln.

Leider nein, die Benutzerverwaltung arbeitet unter Linux anders als in Windows. Zum einen scheint es in Linux Mint einen Bug zu geben, der es immer mal wieder unmöglich macht aus der Anmeldemaske zu kommen (egal, ob man sich anmeldet oder auf <Abbrechen> klickt). Zum anderen werden die Rechte erst aktualisiert, wenn man sich neu anmeldet. Doch es ist Rettung in Sicht: su.

su

Der Befehl su - ADMINUSER sorgt dafür, das man als Administrator weiterarbeitet.

su -> Substitute User (Benutzer wechseln)
– (Minus) -> komplette Login-Umgebung laden
ADMINUSER -> der User, der neu angemeldet wird (die komplette Login-Umgebung wird geladen)

Das ist also nicht nur ein Benutzerwechsel, sondern ein vollständiger Login-Kontext:

  • neue Umgebungsvariablen (z. B. PATH, HOME, SHELL, USER)
  • Startskripte werden ausgeführt (z. B. ~/.bashrc, ~/.profile)
  • Arbeitsverzeichnis wird zu /home/Alex
  • Gruppenrechte werden neu eingelesen

Aber Obacht: Das betrifft nur das Terminal, nicht den Desktop!

Wenn ich nicht in der sudo-Gruppe bin kann jetzt bequem im Terminal den User wechseln. Ich kann die benötigten Befehle ausführen und mit <exit> meine Sitzung wieder beenden. Das beenden der Sitzung bzw. das Schliessen des Terminal-Fensters sollte man auf keinen Fall vergessen.

Per KI erstelltes Bild. Es zeigt zwei Terminalfenster, einen Schlüssel, eine Person sowie die Begriffe sudo und su und ist in Form eines Pictogramms dargestellt

Sollte man lieber mit einem User arbeiten, der das sudo-Recht hat oder über das Terminal und mit <su> ?Da scheinen sich die Geister zu streiten. Ich persönlich werde es jetzt erst mal ohne die sudo-Gruppe probieren. Mal sehen, wie weit ich komme.


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